Historie Gas
1815
Erste Gasbeleuchtungen
Paris begann 1815 mit der Gasbeleuchtung. Frankfurt am Main und Dresden zogen 1828 nach, Baden-Baden 1864, Freiburg 1850 und Mannheim 1851. Bei den kleineren Ortschaften war Wertheim eine der ersten Städte mit einem eigenen Gaswerk.
Gasleitungen verlegen - heute und früher
In den letzten 150 Jahren hat sich beim Gasleitungsbau viel getan. Früher wurden für die Gasrohrleitungen verzinkte Stahlleitungen oder Leitungen aus Gusseisen genutzt. Die eisernen Rohre bestanden entweder aus Grauguss oder duktilem Guss. Heute sind die Gasleitungen der Stadtwerke Wertheim aus PE oder Stahl. Letzteres wird nur für erhöhte Druckstufen genutzt. Hauptsächlich sind heute Kunststoffleitungen im Einsatz.
1907
Stadt kauft Gaswerk
Anfangs war das Gaswerk in Privatbesitz des Gasfabrikanten Ernst Weigel, was sich jedoch 1907 ändern sollte. Die Stadt kaufte es auf und war nun für die stetige Lichtversorgung der Straßen und Häuser verantwortlich.
1954
Das neue Gaswerk wird in Betrieb genommen
Damit die Industrie und Haushalte in und um Wertheim weiterhin ausreichend mit Gas versorgt werden konnten, musste ein neues Gaswerk her. Gesagt, getan – 1954 wurde es eingeweiht und in Betrieb genommen.
1957
Wertheim wechselt zu Spaltgas
Drei Jahre nach der Inbetriebnahme des neuen Gaswerkes in Wertheim, wechselte die Stadt Wertheim von der klassischen Gasherstellung um auf Spaltgas. Dieses ist flüssig und kommt nicht in der Natur vor. Spaltgas wird von Menschenhand in Erdölraffinerien hergestellt. Die Umbaukosten beliefen sich auf 800.000 DM.
1920
Hochwasser legt das Elektrizitätswerk still
Nach dem letzten Hochwasser im Jahre 1909 wird Wertheim im Januar erneut von einem großen Hochwasser heimgesucht. Eine der Folgen ist, dass das Elektrizitätswerk stillgelegt werden muss. Die elektrische Straßenbeleuchtung fällt aus. Heftige Klagen darüber kann man alsbald in der Wertheimer Zeitung lesen. Ein Bürger schrieb sogar, dass nun manche Straßen nach Einbruch der Dunkelheit in schönster ägyptischer Finsternis erstrahlen würden. War es Anfang des Jahres noch höhere Gewalt, so macht sich im weiteren Verlauf zunehmend Unzufriedenheit über die mangelhafte Stromversorgung breit.
1964
Erste Stadt Baden-Württembergs
mit Ferngas
Im Jahre 1964 bekam die Stadt Wertheim als erste Stadt Baden-Württembergs Ferngas. Sie musste dafür allerdings gewisse Voraussetzungen erfüllen. Die Bedingung dafür an das Netz der Ferngas Nordbayern GmbH angeschlossen zu werden, war, dass die zwei Großabnehmer, das Glaswerk Wertheim und das Glaswerk Schuller, den größten Teil ihres Energiebedarfs durch Gas abdecken sollten. Anschließend einigte man sich darauf, dass das Glaswerk Wertheim etwa 1 Million cbm Gas und das Glaswerk Schuller etwa 2,5 Millionen cbm im Jahr an Gas abnehmen. Der Vertrag wurde damals auf 20 Jahre abgeschlossen.
Anschluss der Ortschaften
Die Nachbarortschaften werden an das bestehende Gasnetz angeschlossen und der Ausbau des Netzes wird vorangetrieben. Über 150 km Leitungsnetz werden in zum Teil schwierigem Gelände durch die Techniker der Stadtwerke Wertheim geplant und verlegt.
1994
Einweihung des Main-Dükers
Es war an der Zeit, Ortschaften wie Bettingen mit Erdgas zu versorgen. Um diesen Plan zu verwirklichen, musste der Main unterquert werden. Diese Aufgabe erforderte den Main-Düker. Er wurde nach dem sogenannten „Horizontal-Bohrverfahren" erbaut. Damit konnte man die Aufgrabung des Flussbettes und die Lagerung des Aushubmaterials, sowie die Sperrung der Schifffahrt vermeiden. Das schonte die Umwelt ungemein. Nachdem das Leerrohr verlegt war, konnten die Gasleitung und nötige Kabel eingezogen werden. Die Länge der Hauptleitung beträgt insgesamt 4720 Meter.
1999
Erste Erdgastankstelle in Wertheim
In diesem Jahr wurde die erste Erdgastankstelle in Wertheim eingeweiht. Diese war zunächst für den betriebseigenen Bedarf der Stadtwerke gedacht. Auf dem Foto überreicht der Energieberater Richard Diehm das umweltfreundliche Erdgas-Fahrzeug an die Elektro-Abteilung der Stadtwerke Wertheim GmbH.